© 2022 by Elsevier GmbH
Bitte nutzen Sie das untenstehende Formular um uns Kritik, Fragen oder Anregungen zukommen zu lassen.
Willkommen
Mehr InformationenB978-3-437-23731-7.00010-7
10.1016/B978-3-437-23731-7.00010-7
978-3-437-23731-7
Elsevier GmbH
Wichtige an der Emotionsregulation beteiligte HirnarealeEmotionsregulationHirnareale, beteiligte

Modell der Emotionsregulation (in Anlehnung an chsner und Gross 2005)Emotionsmodell(e)nach Ochser und Gross

SelbstunterstützungSelbstunterstützung nach Berking

Instrumente bzw. Fragebögen zur Messung von klinisch bedeutsamen Veränderungen der EmotionsregulationEmotionsregulationInstrumente zur Messung von Veränderungen Affekt(e)negativeCopingtechnikenEmotion(en)belastende, adaptiver Umgang
(nach John und Eng 2014)
Abfrage spezifischer Emotionsregulationstechniken | Abfrage von Coping-Techniken im Umgang mit negativen Affekten | Abfrage von Fertigkeiten zum adaptiven Umgang mit belastenden Emotionen |
Emotion Regulation Questionnaire (ERQ; Gross und John 2003) | COPE Inventory (Carver et al. 1989) | Negative Mood Regulation Scale (NMR; Catanzaro und Mearns 1990) |
Emotion Regulation Questionnaire for Children and Adolescents (ERQ-CA; Gullone und Taffe 2012) | Cognitive Emotion Regulation Questionnaire (CERQ; Garnefski und Kraaij 2007) | Difficulties in Emotion Regulation Scales (DERS; Gratz und Roemer 2004) |
Auf dem Prinzip der Mindfulness basierende emotionsfokussierte AnsätzeDialektisch-behaviorale Therapie (DBT)MindfulnessMindfulness-based Stress Reduction (MBSR)Mindfulness-based Cognitive Therapy (MBCT)EmotionsregulationMindfulness-based Relapse Prevention (MBRP)
Bezeichnung | Fokus der Emotionsregulation | Eignung, Anwendung |
Mindfulness-Training (Einzel/Gruppe) | Aufmerksamkeit, Akzeptanz | Ängste, Depression |
Mindfulness-Based Stress Reduction (Gruppe) | Aufmerksamkeit, Akzeptanz | Chronischer Schmerz, Belastung |
Mindfulness-Based Cognitive Therapy (Gruppe) | Aufmerksamkeit, Akzeptanz | Depression |
Mindfulness-Based Relapse Prevention (Gruppe) | Aufmerksamkeit, Akzeptanz | Sucht (Craving) |
Dialektisch-behaviorale Therapie (Einzel/Gruppe) |
Akzeptanz, Training emotionaler Kompetenzen | Borderline-PS, weitere Störungen |
Training emotionaler Kompetenzen (Gruppe) | Training emotionaler Kompetenzen, Selbstunterstützung | In Kombination mit KVT (Add-on) |
Emotionsregulation – Stressregulation
Kernaussagen
-
•
Emotionen sind Mittel der Orientierung und eng gekoppelt mit physiologischen und kognitiven Prozessen.
-
•
Emotionsregulation kann als Bewältigungsform (Coping) verstanden werden und hat die Funktion der Wohlbefindensregulation, dient aber auch zur Problemlösung.
-
•
Die adaptive Regulation des Wohlbefindens wird hauptsächlich über die frühkindliche Interaktion erworben.
-
•
Eine Über- oder Unterregulation von Emotionen im Ausdruck und Erleben ist mit psychischen und interaktionellen Problemen assoziiert.
-
•
Die emotionale Struktur ist biologisch fundiert. Dabei kommt sowohl der Amygdala als auch dem orbitofrontalen Kortex in Entscheidungssituationen eine wichtige Rolle zu.
-
•
Therapeutische Techniken, die direkt auf die Fähigkeit der Emotionsregulation abzielen, sind neben der Exposition (Habituation) das Mindfulness Training (MT) und Techniken zum Training emotionaler Kompetenzen (TEK) oder die Dialektisch-behaviorale Therapie (DBT).
10.1
Einleitende Bemerkungen
10.2
Emotionskonzepte
10.2.1
Emotionstheorie der Körperreaktionen
10.2.2
Emotionen als Orientierungshilfe
-
•
Positive AffekteAffekt(e)positive: „interest – excitement“ und „enjoyment – joy“
-
•
Neutraler Affekt:Affekt(e)neutraler „surprise – startle“
-
•
Negative Affekte:Affekt(e)negative „distress – anguish“, „fear – terror“, „shame – humiliation“, „contempt – disgust“ und „anger – rage“
-
•
Die Reduktion eines negativen Affekts bewirkt z. B. den positiven Affekt Freude. Intensität und Dauer des positiven Affekts sind proportional zur Dauer des negativen Affekts und zur Art und Dauer des Wechsels.
-
•
Die plötzliche Reduktion starker andauernder Angst löst Freude aus, eine unvollständige Reduktion Erregung.
-
•
Die totale, plötzliche Reduktion intensiver anhaltender Scham aktiviert Freude; die unvollständige Reduktion aktiviert Überraschung.
Resümee
Emotionsmodelle, die Emotionen als Orientierungshilfe in Entscheidungssituationen auffassen, gehen von in sich geschlossenen Einheiten aus, die vorgegebene Reaktionsmuster von Erleben und (Ausdrucks-)Verhalten beschreiben.
10.2.3
Kognitive Emotionstheorien
This suggests, then, that an emotional state may be considered a function of physiological arousal and of a cognitive appropriate to this state of arousal. The cognition, in a sense, exerts a steering function. Cognitions arising from the immediate situation as interpreted by past experience provide a framework within one understands and labels his feelings. It is the cognition which determines whether the state of physiological arousal will be labeled as „anger“, „joy“, „fear“, or whatever.
-
a.
eine sensorisch-motorische Ebene,
-
b.
eine schematische Ebene (Lernen, Schematheorie) sowie
-
c.
eine konzeptuelle Ebene (Denken, Volition, Handeln).
Resümee
Kognitive Emotionstheorien begreifen Emotionen als Funktion einer physiologischen Erregung einerseits und einer Zuschreibung (als Ergebnis eines Denkprozesses) andererseits. Weiterentwicklungen differenzieren eine schematische und eine konzeptuelle kognitive Ebene.
10.3
Stressregulation
10.3.1
Intrapsychische und interpersonale Regulation
10.3.2
Stress, Bewältigungsformen und Emotion
-
1.
Alarmsituation: Die körperlichen Ressourcen werden bereitgestellt. Alle momentan unnötigen stoffwechselverzehrenden Körperfunktionen werden reduziert (z. B. die Darmtätigkeit). Der Herzschlagrhythmus und die Atemfrequenz werden erhöht, die Aufmerksamkeit wird auf die Quelle der störenden Umweltbedingung konzentriert.
-
2.
Erhöhter Widerstand gegen die Quelle der Störung: So steigen z. B. die Schwellenwerte der Wahrnehmung bei erhöhter Lärmbelastung. Dieser Vorrang kostet Energie, die dem Körper entzogen wird. Hält dieser Zustand lange an, erschöpfen sich die Energiequellen.
-
3.
Erschöpfungsphase: geht mit andauernden physiologischen Veränderungen einher, die oft irreversibel sind und zu einem frühzeitigen Alterungsprozess beitragen. Von Selye wurden im Tierversuch dauerhafte Organschädigungen festgestellt. Beim Menschen wurde von Sapolsky (1992) in Untersuchungsreihen nachgewiesen, dass dauerhafte starke emotionale Belastung zu Hirnschädigungen führen kann.
-
1.
Stress und Bewältigung sind als Konzept miteinander verknüpft. Von Bewältigung wird nur dann gesprochen, wenn zwischen den Anforderungen, die an eine Person gestellt werden, und ihren Handlungsmöglichkeiten ein Ungleichgewicht besteht.
-
2.
BewältigungBewältigungDefinition ist ein dynamischer Prozess, der nicht gleichgesetzt werden kann mit Bewältigungsstilen oder -dispositionen, die über Situationen hinweg stabil bleiben.
-
3.
Bewältigung ist das Bemühen, die Nichtpassung zwischen Anforderungen und Handlungsmöglichkeiten zu bewältigen. Sie kann effizient oder nicht effizient sein, Letzteres z. B. bei realitätsverzerrenden Abwehrmechanismen („Kopf-in-den-Sand-Strategien“).
-
4.
Bewältigung ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Anstrengung erforderlich ist, um das Gleichgewicht zwischen Person und Umwelt wiederherzustellen. Resignation oder das Akzeptieren einer nicht veränderbaren Situation (z. B. Tod des Ehepartners) wird allerdings auch darunter subsumiert.
-
5.
Bewältigung kann in zwei Klassen eingeteilt werden. Wenn die Anstrengung darauf gerichtet ist, eine Änderung der Person-Umwelt-Konstellation zu bewirken, wird von Bewältigungproblemorientierteproblemorientiertem (problem-focused coping), wenn es darum geht, die resultierende negative Befindlichkeit zu regulieren, von emotionszentriertem BewältigenBewältigungemotionszentrierte (emotion-focused coping) gesprochen.
-
6.
Die Anbindung an das Stresskonzept schließt positiv getönte EmotionenEmotion(en)positiv getönte als Initiatoren stressbewältigender Prozesse aus. Trotzdem kann davon ausgegangen werden, dass auch positive Emotionen, zumindest als Mischformen, durchaus eine wichtige Funktion ausüben. Anforderungen können auch als Herausforderung (challenge) interpretiert werden; zudem sind positive Emotionen wichtig zum emotionalen „Auftanken“ oder zur Beibehaltung lang andauernder Bewältigungsanstrengungen.
Merke
BewältigungBewältigung dient der Wiederherstellung eines Gleichgewichts zwischen Person und Umwelt, wenn eine Nichtpassung zwischen Anforderungen der Umwelt und Handlungsmöglichkeiten eingetreten ist. Eigene Bewältigungsmöglichkeiten werden von der Person evaluiert und modulieren die Qualität und Intensität von Emotionen.
-
•
VerneinungVerneinung: die Situation als nicht bedrohlich betrachten
-
•
AffektisolationAffektisolation: keine emotionale Reaktion zeigen
-
•
Verkehrung ins GegenteilVerkehrung ins Gegenteil: auf die Situation mit positivem Affekt reagieren
-
•
VermeidungVermeidung: an etwas anderes denken, was nichts mit der bedrohlichen Situation zu tun hat
-
•
IntellektualisierungIntellektualisierung: eine analytisch-intellektuelle Orientierung gegenüber der Situation einnehmen
-
•
BagatellisierungBagatellisierung: die Situation als kaum bedrohlich abtun
-
•
EskapismusEskapismus (der Wirklichkeit entfliehende Fantasien): Tagträume, sich in Fantasiewelten bewegen, um Schwierigkeiten zu vergessen (nach Laux und Weber 1990)
Merke
Das Konzept der Abwehrmechanismen stellt das tiefenpsychologische Pendant von intrapsychischen Bewältigungsformen dar. Die für die Entstehung psychischer Störungen bedeutsamen defensiven Bewältigungsformen zielen darauf ab, das emotionale Gleichgewicht dadurch beibehalten, dass das auslösende Ereignis als solches nicht erkannt oder in seiner bedrohlichen Bedeutung abgeschwächt wird.
-
•
Positive Bedeutungszuweisung: positives Denken, positive SelbstinstruktionSelbstinstruktionenpositive, Hoffen, Sinngebung. Zu beachten ist, dass der Übergang zwischen realitätsverzerrenden positiven NeubewertungenEmotionsregulationpositive Neubewertung und einer Sichtweise, die eine Situation in einem neuen Licht erscheinen lässt, fließend ist.
-
•
Konfrontation – Aggression; Vermeidung – Flucht
-
•
Ersatzbefriedigung – Kompensation
-
•
Suche nach Hilfe – soziale Unterstützung
-
•
Entspannung und problemorientiertes Handeln
-
•
Informationssuche (monitoring)
-
•
Direkte Handlungen und das Unterdrücken von Handlungsimpulsen (repression oder blunting) (Laux und Weber 1990)
Merke
Bewältigungsformen umfassen defensive, aktionale und expressive Bewältigungsprozesse. Emotionsregulation bzw. -kontrolle ist ein der „Bewältigung“ verwandtes Konzept.
10.3.3
Coping
10.4
Funktion der Emotionsregulation
10.4.1
Vermeidens- und Problemlösestrategien
-
a.
Jemanden anrufen, mit jemandem sprechen oder mit jemandem anderen zusammen sein (54 %),
-
b.
Gedankenkontrolle (51 %) und
-
c.
Musik hören (47 %).
Merke
-
•
Positive Neubewertung stellt eine besonders effiziente Emotionsregulationsstrategie dar.
-
•
Defensive Bewältigungsformen wie Verleugnung und Vermeidung oder ihr Pendant in der Emotionsforschung, die Unterdrückung, sind langfristig gewöhnlich nicht effizient.
-
•
Expressive Bewältigungsformen haben ihre Berechtigung, dies allerdings vor allem da, wo das Emotionserleben bereits gestört ist.
10.4.2
Bewältigungsstile: das Repressor-Konzept
10.5
Entwicklung der Emotionsregulation in der Interaktion
Merke
Die emotionsregulatorische Funktion des interpersonellen Austauschs ist besonders bedeutsam in der Mutter-Kind-Interaktion, aber durchaus auch in nahen Beziehungen des Erwachsenen zu beobachten. Umgekehrt zeigen Menschen mit adaptiver Emotionsregulation auch ein situativ besser angepasstes interpersonales Verhalten.
10.6
Einfluss von Emotionen auf Denkprozesse
10.6.1
Kognitive und emotionale Prozesse
Merke
Kognitive und emotionale Prozesse nehmen aufeinander Einfluss. So werden bestimmte kognitive Leistungen dann optimal wiederholt, wenn sie in einem gleichen emotionalen Zustand stattfinden.
10.6.2
Denkprozesse, Emotionen und Depression
-
1.
Bei der Ausführung einer Handlung in einem Bewusstseinszustand der Mindlessness besteht ein erhöhtes Risiko, dass die Performanz durch andere, nicht zu diesem Verhaltensbereich gehörende Skripts beeinflusst wird.
-
2.
In einem Bewusstseinszustand der Mindlessness werden erfolgversprechende Handlungsalternativen tendenziell nicht wahrgenommen.
-
3.
In einem Bewusstseinszustand der Mindlessness neigen Personen dazu, vorgegebene, nicht reflektierte oder elaborierte Skripts konform auszuführen.
„(…) the body begins to die as the mind ceases to deal with novelty.“
Langer (1992: 295)
Merke
Negative Emotionen haben einen schädigenden Einfluss auf die kognitive Tätigkeit und damit letztlich auf das Bewältigen von Lebensaufgaben. Therapeutische Anstrengungen richten sich deshalb darauf, das unberechtigte Auftreten dieser Emotionen deutlich zu machen, darauf hinzuweisen und im Sinne des Erlernens von Emotionsregulation die entsprechenden Reaktionen zu unterbinden.
10.6.3
Über- oder Unterregulation von Emotionen am Beispiel der Angststörungen
„… training with toughening manipulations leads to physiological toughness in the form of resistance to central catecholamine depletion, peripheral catecholamine responsitivity, increase beta-receptor sensitivity, and corticol suppression, and those physiological parameters lead to positive characteristics of performance, temperament, and stress tolerance.“
Dienstbier (1989: 92)
Merke
Eine Emotionsregulationsstörung ist zentrales Merkmal einer Reihe von psychiatrischen Störungen, so vor allem der Angststörungen. Die Schwelle der Ansprechbarkeit auf emotionale Stimuli ist gesenkt (Hyperreagibilität), und es stehen keine intakten regulatorische Prozesse bereit. Vielmehr werden defensive Verhaltensweisen entwickelt.
10.6.4
Bewältigung nach extremen Belastungssituationen
Merke
Die Fähigkeit, auf kritische LebensereignisseKritische LebensereignisseAnpassung(sfähigkeit) mit einer Zunahme an Komplexität in der Selbstorganisation des Informationssystems zu antworten, kann die Anpassung erleichtern, aber auch das Risiko von Depressivität erhöhen.
10.7
Psychobiologische Grundlagen der Emotionsregulation
10.7.1
Emotionen aus psychobiologischer Sicht
10.7.2
Psychobiologische Emotionsmodelle
Resümee
-
•
Der Amygdala kommt die Funktion der Bewertung im Hinblick auf die Reizsalienz (u. a. motivationale Bedeutung, Neuigkeitswert) zu. Zudem ist sie zuständig für die Assoziationsbildung zwischen Reiz und primärem bzw. sekundärem konditioniertem Verstärker.
-
•
Zusammen mit dem orbitofrontalen Kortex ist die Amygdala Teil eines Systems, das uns in Entscheidungssituationen durch Abgleich mit früheren Erfahrungen die Aussicht auf Belohnung/Bestrafung anzeigt und via Striatum geeignetes Verhalten initiiert.
-
•
Während primäre regulatorische Mechanismen der Aufmerksamkeitslenkung im anterioren Zingulum repräsentiert sind, werden komplexere kognitive Regulationsstrategien in mehr dorsal gelegenen Abschnitten des medialen und lateralen präfrontalen Kortex verarbeitet.
10.7.3
Zerebrale Netzwerke, Emotionsdysregulation und psychische Störungen
10.8
Beispiele therapeutischer Interventionen mit Fokus auf der Emotionsregulation
10.8.1
Emotionsregulation bei sozialer Angst
Merke
Eine Emotionsregulationsstörung ist oft die Basis für eine psychische StörungPsychische StörungenEmotionsregulation, gestörte und hält diese aufrecht. In der Therapie wird der Effekt der Habituation nach Exposition bei Angststörungen durch maladaptive Emotionsregulationsstrategien wie Vermeiden, Ablenken oder Suppression verhindert. Der Fokus auf adaptiven Strategien wie Akzeptanz kann der KVT neue Impulse vermitteln.
10.8.2
Emotionsregulation und Mindfulness-Training
10.8.3
Therapeutische Anwendungsformen
Resümee
Emotionsfokussierte Verfahren haben in der Behandlung psychischer Störungen eine Tradition, die bis in die Antike zurückreicht. Gelassenheit gegenüber und eine gewisse Distanzierung bezüglich des vom Gefühl ausgelösten Handlungsimpulses scheint ein Schlüssel zu sein, um das eigene Wohlbefinden regulieren zu können. Neuere therapeutische Ansätze wie z. B. Greenberg (z. B. 2004) fokussieren ganz auf das emotionale Erleben. Für Greenberg sind Emotionen keine Begleiterscheinungen des bewussten Lebens und Erlebens, die keine weiteren Bedeutungen haben, als dass sie möglicherweise stören, das Glück beeinträchtigen oder je nachdem auch fördern können, sondern sie sind konstitutiv für die Organisation und Aufrechterhaltung des Selbst. Zwar liegen bisher nur wenige empirische Belege für die Wirksamkeit dieses spezifischen Ansatzes vor, aber der Ansatz, das emotionale Geschehen nicht als peripheres Geschehen, sondern als zentralen Bestandteil therapeutischer Arbeit zu sehen, wird die Entwicklung der Psychotherapie zukünftig beeinflussen.
Literaturauswahl
Berking, 2010
Damasio, 1994
Langer, 1992
Ochsner and Gross, 2005
Rolls, 1999
Schachter and Singer, 1962
Scherer, 1984
Tomkins, 1962/63