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Psychophysiologischer Teufelskreis der InsomnieSchlafstörungenpsychophysiologischer Teufelskreis (Riemann und Backhaus 1996)

Neurobiologisches Modell der Insomnie (Perlis et al. 1997)Schlafstörungenpsychoneurobiologisches Modell

Das AIE-Modell (Espie et al. 2006) InsomnieAttention-Intention-Effort-ModellAttention-Intention-Effort-Modell, Schlafstörungen

Ein Modell für den Endzustand der chronischen Insomnie (Zustand der Anstrengung, gut zu schlafen bzw. Schlaf zu initiieren)Schlafstörungenchronische

Das Zwei-Prozess-Modell der SchlafregulationZwei-Prozess-Modell der SchlafregulationSchlafregulation, Zwei-Prozess-Modell (Borbély 1982)

Metaanalysen der kognitiv-verhaltenstherapeutischen Literatur (Morin et al. 1994; Murtagh und Greenwood 1995) Kognitive VerhaltenstherapieInsomnien

Langzeiteffekte der kognitiven Verhaltenstherapie bei Insomnie (Morin et al. 1994) Kognitive VerhaltenstherapieInsomnien

Wirksamkeitsnachweise für verschiedene Psychotherapien bei Insomnien Kognitive VerhaltenstherapieInsomnienSchlafstörungenPsychotherapieWirksamkeitsnachweisePsychotherapieWirksamkeit(snachweise)Insomnien
Evidenzgrad | Evidenzbasis | Wirksamkeit auf |
Ia | Kognitive Verhaltenstherapie für Insomnien (KVT-I) | Schlafparameter, Reduktion des Hypnotikagebrauchs |
Ia | Schlafrestriktion | Schlafparameter |
Ia | Stimuluskontrolle | Schlafparameter |
Ia | Entspannungsverfahren | Schlafparameter |
Ia | Paradoxe Intervention | Schlafparameter |
Regeln für einen gesunden Schlaf
Schlafhygiene
-
•
Nach dem Mittagessen keine koffeinhaltigen Getränke (Kaffee, schwarzer Tee, Cola) mehr trinken
-
•
Alkohol weitgehend vermeiden und keinesfalls als Schlafmittel einsetzen
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•
Verzicht auf Appetitzügler
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•
Keine schweren Mahlzeiten am Abend
-
•
Regelmäßige körperliche Aktivität
-
•
Allmähliche Verringerung geistiger und körperlicher Anstrengung vor dem Zubettgehen
-
•
Persönliches Einschlafritual einführen
-
•
Im Schlafzimmer für eine angenehme Atmosphäre sorgen
-
•
In der Nacht nicht auf den Wecker oder die Armbanduhr schauen
Instruktionen zur Stimuluskontrolle
Schlafstörungen Stimuluskontrolle
-
•
Gehen Sie nur zu Bett, wenn Sie müde sind.
-
•
Benutzen Sie das Bett nur zum Schlafen, d. h. nicht zum Lesen, Trinken, Rauchen, Fernsehen (sexuelle Aktivitäten ausgenommen).
-
•
Wenn Sie nach 10 Minuten noch wach sind, stehen Sie auf und gehen Sie in ein anderes Zimmer. Gehen Sie erst wieder ins Bett, wenn Sie sich müde fühlen.
-
•
Wenn Sie dann immer noch nicht einschlafen können, wiederholen Sie den vorherigen Schritt.
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•
Stehen Sie jeden Morgen zur gleichen Zeit auf.
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Schlafen Sie nicht tagsüber.
Schlafstörungen
Kernaussagen
-
•
Störungsorientierte PsychotherapieSchlafstörungenSchlafstörungenPsychotherapieIm Mittelpunkt vieler ätiologischer Modelle der Insomnie steht das Hyperarousal-Konzept, bei dem davon ausgegangen wird, dass bei Betroffenen eine psychophysiologische Überaktivierung vorliegt, die Ein- und Durchschlafstörungen bedingt.
-
•
Psychologische Konzepte legen nahe, dass die Aufmerksamkeitsfokussierung auf die Schlafstörung sowie die willentliche Anstrengung zu schlafen wesentlich zu einer Aufrechterhaltung der insomnischen Beschwerden beiträgt.
-
•
Gemäß mehreren Metaanalysen ist die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) für Insomnien eine sehr effektive Behandlung. Wirksame Therapiebausteine sind Psychoedukation, Entspannungsverfahren, Schlafrestriktion, Stimuluskontrolle und kognitive Techniken.
-
•
Zu anderen psychotherapeutischen Verfahren liegen keine großen randomisierten klinischen Studien vor.
31.1
Einführung
31.2
Diagnostik, Differenzialdiagnostik und Klassifikation
31.3
Symptomatik und Ätiologie
-
•
Einer dieser Zweige entspringt in den pedunkulupontinen und laterodorsalen tegmentalen Kernen und aktiviert thalamische Neurone, die für die Übermittlung von Informationen zum Kortex bedeutsam sind.
-
•
Der andere Zweig des ARAS entspringt aus Neuronen des Locus coeruleus, der dorsalen und medialen Raphe-Kerne, des periaquäduktalen Graus und aus tuberomamillären Zellen. Dieser Zweig umgeht den Thalamus und innerviert Neurone im lateralen Hypothalamus und basalen Vorderhirn.
31.4
Therapie
31.4.1
Allgemeines
Therapeutische Haltung
Behandlungsziele
Merke
Allerdings muss den Patienten auch nahe gelegt werden, dass eine passive Haltung in der Therapie nur mit mäßigem Therapieerfolg verbunden ist, da alle wirksamen Maßnahmen der Mithilfe und Mitarbeit der Patienten bedürfen.
31.4.2
Spezifische Behandlungsansätze
Psychoedukation: Aufklärung über Schlaf und Schlafstörungen
Verhaltenstherapeutische Interventionen
Kognitive Techniken
-
•
Der Einsatz der paradoxen InterventionSchlafstörungenparadoxe InterventionParadoxe Intervention, Schlafstörungen nach Frankl (1975) beruht auf dem Prinzip der Symptomverschreibung. Dabei werden insomnische Patienten gebeten, nach dem Zubettgehen versuchsweise so lange wie möglich wach zu bleiben. Diese Empfehlung soll den Teufelskreis aus dem Versuch, den Schlaf durch willentliche Kontrolle zu erzwingen, und den daraus resultierenden erhöhten Ansprüchen durchbrechen.
-
•
Bei der Technik des GedankenstoppsGedankenstopp, Schlafstörungen werden Patienten instruiert, Grübelprozesse durch ein gedachtes oder laut ausgesprochenes „Stopp“ zu unterbrechen. Anschließend versuchen die Patienten, unangenehme aversive Gedanken durch angenehme Bilder (Ruhebilder) zu ersetzen.
-
•
Techniken des Problemlösens sollen dem Patienten helfen, auf aktuelle und realistische Probleme bezogene Grübeleien nicht im Bett zu verfolgen. Stattdessen soll sich der Patient dem Problem eine gewisse Zeit vor dem Zubettgehen bewusst widmen und sich damit auseinandersetzen. Dies kann z. B. durch Aufschreiben der Probleme und Notieren von Lösungsmöglichkeiten geschehen.
-
•
Eine weitere kognitive Technik ist das Umstrukturieren des sog. dysfunktionalen SchlafdialogsSchlafdialog, dysfunktionaler. Darunter versteht man die Auflösung negativer schlafbezogener Gedanken und Erwartungen durch die Ausführung konstruktiver Alternativen. Viele schlafgestörte Patienten haben sehr typische Grundannahmen wie „8 Stunden Schlaf braucht der Mensch“ oder „Wenn ich nicht genug oder ausreichend tief schlafe, bin ich morgens überhaupt nicht leistungsfähig“. Mit dem Patienten werden sinnvolle Alternativen zu diesen festgefahrenen Kognitionen eingeübt, die nachts eingesetzt werden können.
Neue Ansätze
31.4.3
Empirische Wirksamkeitsnachweise
31.5
Abschließende Bemerkungen
Literaturauswahl
Baglioni et al., 2011
Fortier-Brochu et al., 2012
Irwin et al., 2006
Mayer et al., 2009
Montgomery and Dennis, 2004
Morin et al., 1994
Murtagh and Greenwood, 1995
Pallesen et al., 1998
Smith et al., 2002
Sofi et al., 2014